Texte

texte

2017: überlegungen und erfahrungen einer kamerafrau

bilder, die uns umgeben, die uns gezeigt werden, machen uns glauben, etwas gesehen zu haben. das vermeintlich gesehene wandert in unser gehirn, verknüpft sich mehr oder weniger mit unseren erfahrungen und gedanken. diese transformierten bilder wandern weiter in unsere sprache, werden in wörter verwandelt und lassen neue bilder entstehen in form von behauptungen, verdrehungen, vermeintlichen realitäten, ein nicht enden wollendes dilemma.

weiterlesen… -> Publikation

2015: shops around the corner, new york 1999

es war sommer, es war heiß, das hotel seventeen dampfte, es gab keine klimaanlagen, nur fenster, die man mit gröberer kraftanwendung nach oben schieben konnte, sie klemmten meistens.
frisch in nyc angekommen, gerade eingecheckt, verabredeten wir uns um 17 uhr in der lobby.

weiterlesen...
unsere zimmer lagen direkt nebeneinander, beide hatten schuhschachtelgröße.
ein bett, ein kasten, ein spiegel und ein stuhl waren die ausstattung.
klo und dusche waren am gang.
ich legte mich auf das schmale bett und sank ungefähr einen halben Meter in die matratze. die müdigkeit nach der langen reise machte sich breit, ich streifte meine schuhe ab, sie fielen mit einem dumpfen geräusch auf den billigen spannteppich.

dann muss ich wohl eingeschlafen sein. als ich aufwachte, starrten mich jörgs augen an. ich erschrak, er hielt mir eine dose bier vor die nase. „komm“, sagte er, öffnete mit einem ruck das fenster und stieg hinaus auf die feuerleiter. verschlafen kroch ich ihm nach, wir saßen und rauchten und tranken budweiser. ein kleines kühles lüfterl wehte da oben auf der feuertreppe zwischen den häuserschluchten und machte die ungewohnte sommerhitze und den jetlag etwas erträglicher.

der ursprüngliche plan war, einen film über die homeless people in den
u-bahnschächten zu drehen, aber von diesem plan ist jörg wieder abgekommen. alle meinten, das wäre zu gefährlich. ich meinte, es wäre vor allem auch zu dunkel.
so saßen wir da und wussten erst einmal gar nichts, tranken und rauchten.
wir beschlossen, einfach die gegend zu erkunden und zu schauen. immerhin waren wir mitten in manhattan. wir wohnten in einem hotel, in dem woody allen bereits gedreht hatte. unsere geschichte konnte also nicht weit entfernt liegen, sagten wir uns.

wir begannen also unsere kreise zu ziehen und streiften ein paar tage durch die straßen.
dass wir schließlich an der mulberrystreet, ecke grandstreet hängen blieben und drehten, hatte zunächst keine besondere bedeutung.
es hat sich halt so ergeben.

vielleicht auch deshalb, weil robert de niro in littly italy aufgewachsen ist und jörg ein großer fan von ihm war und der besitzer des sandwichgeschäftes an der ecke wie ein klon von ihm aussah und die sandwiches einfach großartig waren.
wir gingen wie beamte jeden tag um neun uhr zu unserer kreuzung, kehrten jeden tag im sandwichladen zum frühstück und zur jause ein und versuchten scheinbar konzeptlos diese zwei straßenzüge in little italy und chinatown zu ergründen, die shops around the corner.
wer waren die menschen in den läden, auf der straße, was hatten sie für geschichten, wie waren die verflochten…
© 2015 Eva Testor

2011: Diagonale Webnotiz 7/2011

in der einen hand den plastikkübel gefüllt mit wabbeligem kleister, unter dem arm mein letztes zusammengerolltes A2 plakat, die andere hand zum schutz vor der eisigen kälte in die jackentasche gesteckt, ging ich durch die schlecht beleuchtete mondscheingasse in wien.

weiterlesen...
die wollmütze tief in das gesicht gezogen, über dem anorak ein grauer staubmantel mit gefrorenen kleisterecken und enden, ein arbeitskittel sozusagen. die vergangenen drei wochen war ich so durch die gassen gezogen, diese nacht war die letzte, auf der suche nach guten möglichkeiten, nach freien stellen in der öffentlichkeit, um das filmplakat wild zu plakatieren. ein kinostart, der erste kinostart, mein lieblingsregisseur, mein lieblingsfilm, meine kameraarbeit. scheiben aufgelassener geschäftslokale, e-werkkästen, baustellengitter waren die üblichen untergrunde. die chance länger als eine nacht zu hängen, war sehr gering, andere wildplakatierer suchten die selben stellen auf, eine lebendige unsichtbare szene, ein ständiges kleben und überkleben – es hängt, es hängt nicht, es ist da, es ist nicht da. am siebensternplatz an der tramwayhaltestelle mit wartehäuschen, in dem vermummte gestalten auf die nächste straßenbahn warteten, fand ich an einem e-werkkasten einen geeigneten platz. ich stellte den kübel ab, legte die rolle auf den boden, nahm mit meinen klammen fingern den tapeziererpinsel in die hand und rührte die zähe flüssigkeit kräftig um, dann nahm ich vorsichtig das plakat und rollte es auf. mit der einen hand klatschte ich den kleister auf den untergrund (eine symphoniekonzertankündigung) und fast synchron dazu das plakat, je schneller desto besser, war die erfahrung der letzten kalten nächte, um ein einfrieren des klebstoffs zu verhindern – patsch, es hängt, es ist da, dachte ich mir. mit der flachen hand strich ich langsam abschließend ein paar mal über das papier, um die letzen unebenheiten zu glätten, strich über das bild des küssenden paares, sie haben die augen geschlossen. ein bild meines blickes auf die inszenierung einer geschichte, ein blickbild das ich jetzt mit der welt teilen werde, ein verewigter augenblick einer vierundzwanzigstel sekunde.

es ist gut so, dachte ich mir, nahm den kübel und drehte mich um, erschrak ein wenig über den unbekannten mann, der unbemerkt hinter mir stand und das plakat betrachtete. „wer soll das lesen können … die schrift ist ja spiegelverkehrt“, sagte er. „und was steht drauf“, fragte ich. er: thcan eid hcrud tfnukuz gnuthcir ich: na, geht doch … deine straßenbahn kommt. er: … ich fahr lieber mit der nächsten. eine sekunde der ratlosigkeit legte sich auf den gefrorenen schnee am asphalt, ich stellte meinen kübel samt pinsel ab. nach einer kurzen plauderei über die kälte, plakate und den film im allgemeinen werden sie beschließen, der temperatur wegen und überhaupt, ein lokal aufzusuchen, um die anregende konversation fortsetzen zu können. gemeinsam werden sie dann die kirchengasse bergab richtung burggasse schlendern, um das lokal am eck, das schon von weitem sichtbar sein wird, aufzusuchen. auf dem weg dorthin, wird sie sich von ihrer arbeitskleidung befreien, den halbgefrorenen kleistermantel in hohem bogen übermütig auf die straße werfen. sie werden sich an den runden tisch in der mitte des raumes setzen, sie mit dem rücken zur tür, er wird sich nach kurzem zögern doch neben sie setzen und nicht ihr gegenüber, sie wird sich über die wohlige wärme im lokal freuen und einen heißen glühwein bestellen. er wird einen rotwein trinken, einen heideboden vom heinrich und wird sie nach der geschichte des films fragen und sie wird sie ihm erzählen. er wird aber nicht viel verstehen, weil er ihre augen beobachten wird und ihre hände beim sprechen. sie wird das spüren und eine merkbare anziehungskraft wird sich zwischen ihnen ausbreiten, diese wird mit einer synchronität ihrer körperhaltungen beginnen. sie wird ihn am ende der geschichte überraschenderweise küssen, er wird den kuss erwidern, beide werden die augen schließen. wenn sie das lokal verlassen haben werden, wird es bereits frühling sein, oder sommer oder gar herbst.
© 2011 Eva Testor

2011: drei mädchen

hanna sitzt auf miris schoß im fotoautomaten und zupft an ihren fingern, lotte steht angelehnt an der seite und klopft ungeduldig an die rückwand.
„wir könnten auf´s schiff gehen. party, party“ sagt sie.
„die lassen einen erst ab 14 rein, weißt du doch“ sagt miri,
„ah ja, du bist ja unser junggemüse“, lacht hanna und streichelt ihr über die haare. „aber ins flex könnten wir gehen, da kontrollieren sie nicht.“

weiterlesen...
„das geht nicht! da geht mein bruder immer hin und wenn der mich sieht…“ sagt lotte. hanna steht auf, stellt sich vor den spiegel und zupft an ihren kurzen blonden haaren „ich schau aus…, warum sagt mir das niemand…“ sie nimmt einen kajal aus ihrer tasche und schminkt sich die augen.
„du bist so eine tussi“ sagt lotte
„kannst du eigentlich immer noch auf befehl heulen?“ fragt hanna und tippt miri auf den kopf
„klar doch“, sagt sie,
„ zeigs uns“
miri stellt sich neben hanna vor den spiegel. ihr gesichtsausdruck wird ganz ernst, sie starrt ihr spiegelbild an. es dauert nicht lange, da füllen sich ihre augen mit wasser und tränen rinnen über ihre wangen.
„wahnsinn“ sagt hanna, „bei mir kommt gar nix, da kann ich schauen, solang ich will“. „musst halt üben“ sagt miri.
lotte schaut dem szenario gelangweilt zu und beginnt mit dem handy ein paar fotos von den beiden zu knipsen, dann zieht sie hanna und miri vom spiegel weg: „ihr seid so fad, dann fahren wir doch gleich zu dir, oder?“
die drei mädels schlendern eingehängt den fast leeren gang weiter zur rolltreppe.
der einfahrenden u-bahn geht ein warmer wind voraus und bläst den wartenden ins gesicht. lachend und kudernd besetzen sie die hinterste reihe im wagon, lehnen sich aneinander, die beine ausgestreckt auf dem sitz gegenüber. von den ermahnenden blicken der wenigen erwachsenen nehmen sie keine notiz.

die orangen haltegriffe hängen von der decke und beginnen während der fahrt im gleichtakt zu schwingen, worüber sich hanna und lotte zerkugeln, während miri aus dem fenster schaut und wie hypnotisiert die vorbeiziehenden kabel im u-bahnschacht betrachtet, die in immer neuen variationen auftauchen.
„aussteigen“ schreit hanna auf. in letzter sekunde springen alle drei aus dem wagon, bevor das –zugfährtab- und –tuuut- ertönt und die türen schließen.
sie schlendern langsam den gehsteig entlang auf die reihenhaussiedlungen zu.
miri bleibt stehen, schaut in den himmel und sagt „urgeil, wie schön die sterne heut sind“, sie deutet und dreht sich im kreis „dort ist der große wagen, da der bär“.
lotte zieht miri an der jacke weiter: „unsere träumerin, lass gut sein… was gibt´s zum trinken, hanna?“
„wein, bier, rum, wodka…“ sagt sie
„und zum essen?“ sagt miri
„chips, snips, soletti,…schoki…“ sagt hanna
„was zum einwerfen, vielleicht?“ fragt lotte
„spinnst!“ sagt hanna, „bist blöd! willst so werden wie die zombies aus der 4a, diese looser kinder!“
„ich hab schon mal was eingeworfen, gell miri“ sagt lotte. miri nickt.
hanna zupft sich lottes kappe vom kopf und rennt in richtung eingangstür „ihr totalen looser ihr!“
„hej“ schreit lotte und rennt ihr nach. miri beobachtet teilnahmslos, wie lotte hanna einholt und eine kappenrauferei auf der wiese beginnt. mit roten gesichtern erreichen sie den eingang.
hanna tappst in die dunkle wohnung und zieht zuerst alle vorhänge zu, bevor sie alle lichter aufdreht. „schuhe ausziehn“ ruft sie den beiden anderen vom wohnzimmer aus zu. lotte und hanna stellen in der küche drei gläser auf ein tablett, sie öffnen zwei flaschen rotwein und eine packung chips. miri steht im wohnzimmer vor dem einbauschrank und zieht ein fotoalbum heraus, setzt sich im schneidersitz auf den boden und blättert darin. hanna als dickes baby im kinderwagen, mit ihren eltern am strand, mit bruder auf der schaukel. „schöne fotos“ ruft sie in die küche. hanna und lotte stellen ihre beute auf den großen wohnzimmertisch, lotte schenkt allen ein glas rotwein ein. hanna zieht miri das fotoalbum aus der hand und stellt es wieder in den schrank. „lass die sachen lieber stehn“ sagt sie.
„mädls!“ ruft lotte und hebt ihr glas „ex, oder an die wand!“
miri und hanna nehmen auch ihr glas, „auf uns“ sagt hanna. alle drei trinken den wein in einem zug aus und schauen sich dabei gegenseitig zu.
„ich hab von meiner mama die tschik geklaut“ sagt lotte, kramt in ihrer tasche und wirft marlboro gold auf den tisch. miri schenkt die drei gläser wieder nach. „bei uns raucht aber niemand“ sagt hanna, „das riecht man ja“
„quatsch, bis morgen ist das alles wieder weg“ sagt miri. „wenn ihr wollt“ sagt hanna „ich find´s blöd“
lotte und miri zünden sich eine zigarette an. hanna dreht laute musik auf „party! ich liebe justin!“ sie nimmt ihr glas und trinkt es wieder in einem zug leer. lotte steht vom tisch auf wirft dabei die flasche um, rotwein tropft vom tisch auf den boden. sie nimmt vom sofa einen polster und beginnt zu performen. hanna eilt in die küche, holt ein geschirrtuch, wischt den tisch auf und trocknet den boden. sie wirft das tuch durch den raum und tanzt mit. miri bleibt sitzen, steckt sich noch eine zigarette in den mund und feuert die beiden an.
lotte hält den polster wie einen tanzpartner, umarmt ihn, küsst ihn, dann wirft sie ihn durch den raum. sie zieht langsam ihren pullover aus, miri klatscht und ruft nach mehr. lotte streift sich daraufhin ihr t-shirt über den kopf, reibt es zwischen den beinen und wirft es miri ins gesicht. hanna steht mit geschlossenen augen auf dem sofa und dreht sich im kreis. miri feuert lotte weiter an. lotte dreht sich um, öffnet ihren bh, den sie langsam vom körper zieht, dreht sich wieder zu miri, geht vor ihr in die knie, schüttelt ihre kleinen brüste und kreischt dazu. miri applaudiert. hanna wirft ihr den polster auf den kopf, lotte lässt sich umfallen, kriecht auf allen vieren zum t-shirt, das unter dem tisch liegt und zieht es sich wieder an.

zierpölster liegen am boden verteilt, zigarettenstummel in den blumentöpfen, zwei leere weinflaschen stehen am tisch.
die drei mädls liegen betrunken am sofa und hören justin timberlake. miri steht schwankend auf und geht ins badezimmer. sie steht vor dem spiegel, links und rechts davon stehen unzählige kleine parfumfläschchen. sie nimmt eine davon, riecht daran und sprüht sich ein bisschen hinter die ohren. sie schaut in die kleinen schubladen, findet einen roten lippenstift und malt sich die lippen an. sie neigt den kopf und macht mit verwegenem Blick einen kussmund. mit dem handrücken und mit hilfe eines wattepads wischt sie die rote farbe wieder weg.
sie öffnet ein kastl, stöbert darin, findet verschiedene medikamente, pillendosen, sie betrachtet sie genauer, schließlich steckt sie zwei dosen in die hosentasche.
lady gaga dröhnt ihr entgegen, als sie wieder ins wohnzimmer zurückkehrt.
hanna sucht in der küche nach essbarem, schließlich zieht sie aus der tiefkühllade pizzeti „ich mach uns was zum essen!“ schreit sie betrunken lachend ins wohnzimmer.
lotte knozt am sofa „hast dich runtergespült?“, miri wirft sich auf sie und flüstert ihr ins ohr: „ich hab was zum einwerfen gefunden“, sie zieht aus ihrer hose die tablettendosen und zeigt sie lotte. sie schauen sich an.
„jetzt?“ sagt lotte
„ja, wenn dann jetzt“, sagt miri, öffnet die zwei dosen und schüttet den inhalt in lottes aufgehaltene hand, sie teilen sie in zwei hälften.
„wollt ihr was süßes“ ruft hanna aus der küche.
eilig werfen beide die tabletten in den mund und spülen mit wein nach.
„nein!“ ruft miri zurück.
miri und lotte kuscheln sich aneinander und kudern.
mit einer neuen flasche wein kommt hanna wieder ins wohnzimmer.
“dauert eh nur 20 minuten, dann gibt´s mampfi“ sagt sie, dann sieht sie miri und lotte umarmt am sofa liegen „stör ich euch?“ sie lacht los und schmeißt sich auf die beiden, ein dreierknäuel an mädchen entsteht. „ich krieg keine luft“ sagt lotte.
plötzlich läutet das telefon.
alle drei erstarren vor schreck, dem folgt großes gelächter.
hanna beginnt sich aus dem körperknoten zu befreien und schaltet die musik ab.
„ihr seid nicht da“, sagt sie, „ok?“ lotte und miri nicken und halten sich den mund zu.
sie räuspert sich, deutet mit dem finger absolute stille und hebt ab.
„hallo…hallo mama“ sagt sie mit leiser müder stimme „…ich hab schon geschlafen … ja, passt alles … ja, hab ich …. schon in der früh? wann? …ok….ich dich auch, bussi, schlaf gut…danke“ und legt auf. „uff“ sagt sie.
hanna setzt sich auf den boden, ihr blick schweift durch das wohnzimmer: „da schaut´s aus.“ miri und lotte setzen sich dazu, die weinflasche macht die runde. „hug“ sagt miri, „ich bin eine indianerin“
lotte biegt sich vor lachen. hanna schaut lotte von der seite an: „sehr witzig…, ich geh ins bett…“
„wann kommen deine eltern morgen“ fragt miri gewollt ernst.
„um halb zehn“ sagt hanna. „oje“ prustet lotte lachend.
„ihr seid so blöd“ hanna steht auf und wankt in ihr zimmer.
lotte kann sich vor lachen nicht mehr halten, miri schaut sie kopfschüttelnd an.
„knallst jetzt durch? sagt sie, „ich geh auch schlafen“.
lotte bleibt allein im wohnzimmer am boden sitzen. lachend, kreischend, hustend und unter plötzlichem hohen druck schießt ein schwall rotwein aus ihrem mund und ergießt sich über den teppichboden. „oje“ sagt sie hustend. sie steht auf, wankt in die küche und spült sich den mund mit wasser aus. sie sieht die pizza im backrohr und setzt sich erschöpft auf den boden.
hanna kommt in unterhose und t-shirt herein, schaltet das backrohr aus und versucht lotte vom boden hochzuziehen „komm schon“. lotte murmelt: “der teppich…und die miri…“
„die schläft schon“ sagt hanna
im kinderzimmer liegt ein haufen kuscheltiere im eck.
wie die ölsardinen liegen sie aneinander gequetscht unter der decke.
die straßenlaternen schimmern von draußen herein.
hanna schnarcht leise. lotte liegt mit offenen augen im bett.
„miri“ flüstert sie und stupft sie an, rüttelt sie fest. diese rührt sich nicht.
hanna wacht auf: „spinnst lotte, gib endlich eine ruh! und lass uns schlafen.“
© 2011 Eva Testor